Helsingi eesti Püha Pauluse kogudus ja selle pastor August Nigol

Kokkuvõte

Die estnische Paulusgemeinde in Helsinki und ihr Pastor August Nigol. Von Riho Saard

August Nigol wurde am 1. August 1877 in Kambja geboren. Er stu dierte 1900-1905 an der Universität Dorpat Theologie und arbei tete danach als Religions- und Deutschlehrer. Ende August 1911 kam er nach Helsinki. Er wurde Deutschlehrer am Alexander-Gym- nasium und wirkte auch als Pfarrer für die hier ansässigen Esten. Am 19. Februar 1912 wurde eine Versammlung abgehalten, in der man sich beschloss, die Gründung der estnischen Gemeinde in die Wege zu leiten. In einer Erklärung des zaristischen Senats vom 23. Oktober 1912 wurde festgelegt, dass die Esten evange lisch-lutherischen Bekenntnisses in Helsinki eine eigenständige Gemeinde gründen dürfen. Während der offiziellen Existenz der Gemeinde, von 1914 bis 1920, waren einschliesslich Kinder etwa 920 Personen im Kirchenbuch eingetragen. Ende 1918 stieg die Mitgliederzahl der Gemeinde schlagartig an. Ursache dafür war ein Senatsbeschluss mit dem alle in Finnland lebenden russischen Staatsbürger und Bewohner der baltischen Provinzen angewiesen wurden, das Land zu verlassen. Um dem zu entgehen und ihre politische Zuverlässigkeit zu beweisen, traten die Helsinkier Esten massenweise der estnischen St. Paulusgemeinde bei. August Nigol interessierte sich sehr für die estnischen kolonien in Russland und wandte viel Zeit auf, um deren Gemeindeleben und Schulangelegenheiten zu organisieren. Im Sommer 1918 war Nigol wieder auf einer Reise nach Sibirien. Aber noch bevor er an seinem Ziel ankam, wurde er in Perm von Bolschewiken gefangen genommen und am 16. August 1918 erschossen.