Paulus und Muhammad als Gesandte im Lichte ihrer Berufungsgeschichten mit Bezug auf die biblische sowie islamische Tradition
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Paulus und Muhammad als Gesandte im Lichte ihrer Berufungs-geschichten mit Bezug auf die biblische sowie islamische Tradition
Auf der Grundlage von alttestamentlichen Berufungsgeschichten wurden die Berufungserlebnisse des Paulus und des Muhammad – ein Thema, das in der bisherigen Forschung eher nur am Rande erörtert worden ist – motivgeschichtlich untersucht. Der Vergleich zeigte große Ähnlichkeiten in beiden Berufunsgeschichten. Dabei besteht eine besondere Parallele darin, dass Paulus und Muhammad eine gewisse Zeit in der Einsamkeit verbracht haben. Die Wüste liefert den motivgeschichtlich nötigen Kontext für die Offenbarung und hilft ihr einen universalen Anspruch zu erheben. Paulus und Muhammad waren Gesandten Gottes, Muhammad als ein Medium, das Gott subordiniert ist, und Paulus als Diener Christi, der auch am Werk Gottes beteiligt ist. Während Muhammad bei seiner Berufung Ohnmacht und Angst erfahren hat, kann auch bei Paulus hervorgehoben werden, dass seine Vergangenheit negative Voraussetzungen für sein Apostelamt geschaffen und eine Krise in seinem Leben bewirkt hat. Beide Gesandten suchten Legitimation und öffentliche Akzeptanz für ihre Berufung und ihren Sendungsauftrag. Berufungsereignisse und Sendungsaufträge sind individuelle Gotteserfahrungen, aus den in der Überlieferung eine kollektive Erfahrung wird, denn ihre jeweilige Verkündigung lässt sie zu einer Gottes- erfahrung aller Glaubenden werden.
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