Kybele ja Attise kultus
Kokkuvõte
Jaan Lahe, Der Kybele- und Attis-Kult
In der Geschichte der griechisch-römischen Religion hat Kleinasien seit der Zeit, als die ersten Kolonisten dort angckamen (ca. 1200 v. Chr.), eine bedeutende Rolle gespielt. Viele religiöse Gebräuche, die unter den Griechen und Römern verbreitet waren, kamen aus dieser Gegend. Der wichtigste von diesen war der Kult der großen Göttin, die von Griechen als “die große Mutter” (Megale Meter) genannt und geehrt wurde. Diese Göttin -in antiken Texten mit dem Eigennamen Kybele bezeichnet - war eine vielseitige Muttergottheit, die mit Fruchtbarkeit und Tieren in Verbindung stand. In ihrer Gestalt sind charakteristische Züge etlicher orientalischen Göttinnen (Kubaba von Hethiter, Kubile von Thraker, die Herrin der Tiere in mehreren Religionen) gemischt worden, und sie ist mit verschiedenen Muttergottheiten des Nahen Ostens (Ischtar aus Mesopotamien, Aschtarte aus Foinizien, Atargatis aus Syrien) verwandt. Der Kybele-Kult war unter den Griechen schon im archaischen Zeitalter bekannt (belegt ab 7. Jh. v. Chr.). Im Jahr 204 v. Chr. wurde er als der erste orientalische Kult auch von den Römern übernommen. So brachten sie einen schwarzen Stein, der diese Göttin verkörperte, aus Pessinus (im Galatien) nach Rom und bauten für sie auf dem Palatin einen Tempel.
Der Kybele-Kult zeichnete sich durch wilde und orgiastische Züge aus. Die Priester der Göttin (galli) haben mit ihren wilden Tänzen und Selbstentmannungen große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Eine wichtige Figur im Kybele-Kult war Attis, der Geliebte von Kybele, eine Vegetationsgottheit klein asiatischer Herkunft. Die tragische Liebesgeschichte von Kybele und Attis nahm eine zentrale Stelle in diesem Kult ein. Im Laufe der Zeit - man weiß jedoch nicht, wann genau - entwickelte sich dieser Kult zu einer weitverbreiteten Mysterienreligion im Römerreich, der bis zum Sieg des Christentums im 4. Jahrhundert erhalten blieb.
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